Frischgepresster Saft oft keimbelastet


Nach den Berichten über Chemie-belastete Säfte bei den Discountern Aldi und Lidl gibt es nun wieder schlechte Neuigkeiten aus dem Supermarkt. Dieses Mal sind jedoch die frisch gepressten Säfte betroffen. Das WDR-Wirtschafts-Magazin "Markt" hat in zehn Saft-Bars beziehungsweise Supermärkten die vermeintlich gesunden Säfte untersuchen lassen. Bei diesen Stichproben wies jedoch die Hälfte aller dort gekauften frisch gepressten Orangensäfte eine überhöhte Keimbelastung auf. In einem Fall stellte das Labor sogar Darmbakterien fest.

Darmbakterien und verdorbener Saft

Wie der WDR berichtet, lassen die Bakterien auf eine Verunreinigung mit Fäkalien schliessen. Dies geschieht beispielsweise dann, wenn sich das Personal nach dem Toilettengang nicht die Hände gewaschen hat. Ein weiterer Saft wurde vom Labor aufgrund des ausgesprochen hohen Gehalts an Hefen und Lactobazillen als verdorben und nicht mehr genusstauglich eingestuft.

Reinigung alle paar Stunden

Dr. Victor Ara vom Labor "Chelab", Hannover, das der WDR mit den Untersuchungen beauftragt hatte, führte die meisten Beanstandungen auf eine mangelhafte Reinigung der Entsaftungsgeräte zurück. "Es reicht eben nicht, dass die Geräte nur am Ende des Tages gereinigt werden," so Ara. Um sicher zu gehen, müsse dies vielmehr alle paar Stunden geschehen.

Das Problem ist bekannt

Schon im Februar des vergangenen Jahres hatte ein anderes WDR-Magazin über Hygienemängel beim Pressen von Orangen in Saft-Bars und Supermärkten berichtet. Der aktuellen Stichprobe zufolge, die in Düsseldorf und Köln erfolgte, hat die Branche daraus keine Konsequenzen gezogen.


Quelle
http://www.t-online.de/


< zurück


[Seite Drucken]