Sport reduziert Brustkrebs-Risiko


Die Gefahr an Brustkrebs zu erkranken, wird durch sportliche Betätigung verringert. Wie die Brustkrebshilfe-Organisation Komen Deutschland e.V. am 17. Oktober mitteilte, wird dadurch auch der Genesungsprozess nach einer Operation unterstützt.

Brustkrebs ist eine Erkrankung, deren Ursachen auf viele Faktoren, unter anderem auf den Lebensstil, zurückzuführen sind. Zur Vorbeugung von Brustkrebs empfiehlt Komen Deutschland, Rauchen und Übergewicht zu vermeiden und regelmässig Sport zu treiben. Etwa vier Stunden Bewegungstraining pro Woche reichten aus, das Brustkrebsrisiko zu senken. Insbesondere gelte dies für die Risikogruppe des erblichen Brustkrebses, bei der mit Hilfe von Sport der Zeitpunkt des Auftretens der Erkrankung nach hinten verschoben werden könne. Die positiven Auswirkungen körperlicher Aktivität beschränken sich den Angaben zufolge jedoch nicht nur auf die Prävention, sondern gelten auch während und nach einer Brustkrebserkrankung. Ausserdem deute vieles darauf hin, dass die Brustkrebsrückfallquote durch regelmässige sportliche Betätigung gesenkt werden könne, so Ute Bankamp, Ärztin bei Komen Deutschland.

"Sport fördert die Widerstandskräfte gegenüber Stress"

Das Immunsystem wird durch moderaten Ausdauersport trainiert. Dadurch erfolgt eine bessere Sauerstoffversorgung des Körpers. Neben den positiven Effekten auf physischer Ebene machte Bankamp auch auf die psychischen Effekte aufmerksam. "Sport wirkt sich insbesondere durch Spass und zunehmende Erfolgserlebnisse nachhaltig aus und fördert die Widerstandskräfte gegenüber Stress." Gleichzeitig reduzierten sportlich aktive Menschen das Risiko anderer Krebserkrankungen, aber auch von Herz-Kreislauferkrankungen, Infekten, Alterungsprozessen sowie Stoffwechselstörungen und Osteoporose.

"Rückkehr in den Alltag wird erleichtert"

Es sei wissenschaftlich belegt, dass moderater Ausdauersport keinen nachteiligen Effekt auf den Verlauf einer Krebserkrankung darstellt. Die Steigerung des allgemeinen Wohlbefindens führe darüber hinaus zu einer besseren Körperwahrnehmung und -akzeptanz. Dies sei vor allem wichtig, wenn aufgrund der Krebserkrankung die Brust operativ entfernt werden müsse, was für die betroffenen Frauen einen tiefen Einschnitt in die körperliche Integrität und das Selbstwertgefühl nach sich ziehe. Kampen weiter: "Durch eine Verbesserung der körperlichen Fitness und des seelischen Wohlbefindens wird gerade die Rückkehr in den Alltag, die Wiedereingliederung in Beruf und Gesellschaft nach solch einer schweren Erkrankung erleichtert."

Empfehlenswert: Schwimmen, Gymnastik, Walking, Wandern und Jogging

Besondere Bedeutung wird den durch Operation und Bestrahlung beeinträchtigten Muskeln im Schulter- und Armbereich beigemessen. Diese sollten auf schonende Weise trainiert werden mit dem Ziel, die Beweglichkeit zu verbessern, den gestörten Lymphabfluss zu fördern und somit Folgeschäden zu minimieren. Allerdings sind dazu nicht alle Sportarten geeignet. Allgemein abgeraten wird nach einer Brustkrebsbehandlung von Sportarten, die unkalkulierbare Belastungen für die Arme aufweisen. Darunter fallen neben vielen Ball- vor allem Kampfsportarten. Schwimmen, Gymnastik, Wassergymnastik, Walking, Wandern und Joggen sind in der Regel ohne Probleme möglich und empfehlenswert.
Der Sport soll in Massen betrieben werden, damit kein Leistungsdruck entsteht, der sich wiederum negativ auf das Immunsystem auswirkt.

Jeder neunten Frau wird Brustkrebs diagnostiziert

In Deutschland erkranken jedes Jahr 50 000 Frauen an Brustkrebs. Jede neunte Frau wird irgendwann in ihrem Leben mit der Diagnose "Brustkrebs" konfrontiert. nach Angaben der Brustkrebshilfe-Organisation hat Deutschland im globalen Vergleich mit die höchste Sterblichkeitsrate bei spät erkanntem Brustkrebs. Bei mehr als der Hälfte der Erkrankungen werde der Tumor erst im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert.

Die Brustkrebshilfe-Organisation Komen Deutschland engagiert sich für die Erforschung, Früherkennung und Therapie der lebensbedrohlichen Krankheit und finanziert internationale Aufklärungskampagnen.

 


Quelle
http://www.zwd.info/index.php


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