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Salzmangel durch zu viel Trinken


- Marathonläufer sollten vor oder nach dem Lauf nicht mehr als drei Liter Flüssigkeit zu sich nehmen. Sonst besteht die Gefahr eines lebensgefährlichen Salzmangels im Blut. Diesen Rat gibt Professor Martin Halle vom Klinikum rechts der Isar, München, in der DMW Deutsche Medizinische Wochenschrift. Anlass für die Warnung sind neue Studienergebnisse aus den USA. Dort hatte jeder achte Marathonläufer einen Salzmangel im Blut (Fachwort Hyponatriämie). Dies kann nach Auskunft von Professor Halle zwei Ursachen haben: Einmal führen Schwitzen und eine erhöhte Harnproduktion direkt zum Salzverlust. Zum anderen würden viele Marathonläufer übermässig viel trinken. Die Folge sei eine "Verdünnungshyponatriämie". Der Salzgehalt sinke relativ zur Blutmenge. Der Sportmediziner rät zu einer mässigen Flüssigkeitszufuhr. Am besten lösche der Läufer den Durst mit sog. isotonischen Getränken. Sie enthalten Salz in einer auf das Blut abgestimmten Konzentration. Gewichtskontrollen im Training und nach dem Wettkampf seien eine gute Kontrollmöglichkeit. Wird der Salzmangel nicht bemerkt, kann es zu Benommenheit, später auch zur Bewusstlosigkeit oder Krampfanfällen kommen. Professor Halle empfiehlt allen Marathonläufern eine ärztliche Untersuchung und eine ausreichend lange (mindestens drei Monate) Vorbereitungszeit vor dem Lauf, ferner eine moderate isotonische Flüssigkeitszufuhr und Gewichtskontrollen während Training und Wettkampf.

M. Halle: Marathonlaufen: gefährlicher als man meinen könnte; Deutsche Medizinische Wochenschrift 2005; 130 (27): 1625




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