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Warum Laufen glücklich macht


Wer sich zum Joggen aufrafft, bekommt eine besondere Belohnung versprochen: die Glückshormone. Doch Anfänger warten vergebens auf den Lauf-Rausch.

© Foto: AFP/JOHANNES KERNMAYER
Kein Grund zur Sorge, sagt Uwe Dresel, Sportexperte der Deutschen Angestellten Krankenkasse (DAK). Im Gegenteil: Der Körper schüttet die sogenannten Glückhormone nur bei extremen Belastungen aus. Anfänger sollten dagegen langsam anfangen – und bei weitem nicht an ihre Belastungsgrenze gehen. Einfach losrennen und glücklich sein – das wird Ungeübten nicht gelingen. Wer den Effekt von körpereigenen Glückshormonen (Endorphine) genießen möchte, muss dafür hart trainieren, berichtet auch das Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau".

Das Gefühl von Euphorie und Glücklichsein "tritt erst nach wochenlangem intensiven Training auf", erklärt der Sportmediziner Professor Hans-Georg Predel vom Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin der Deutschen Sporthochschule Köln. Auf den ultimativen Endorphin-Kick muss man aber auch gar nicht warten: Auch der angenehme Erschöpfungszustand nach einer intensiven Sporteinheit motiviert zur Wiederholung.

Doch auch wenn anfangs der Hormonrausch ausbleibt: Glücklich macht Ausdauersport trotzdem. Allein das Gefühl, sich zum Sport aufgerafft zu haben, sorgt für gute Laune. Regelmäßiges Training lässt außerdem Fettpolster schmelzen, kräftigt die Muskeln und baut Stress ab.

Das Glücksgefühl nach dem Sport lässt sich teilweise auf biochemische Vorgänge zurückführen. Man weiß heute, dass bei einer Dauerbelastung chemische Substanzen (Endorphine) abgesondert werden, die die Schmerzschwelle und das seelische Befinden beeinflussen. Allgemein kann man davon sprechen, dass ein Jogger die Welt und seinen eigenen Körper eher optimistisch sieht. Die positive Lebenseinstellung wirkt sich günstig auf ihn selbst und seine Umgebung aus.

Wer mit Ausdauersport wie Laufen, Radfahren oder Schwimmen beginnt, braucht vor allem Geduld, weiß Dresel. Denn bevor sich auf der Waage etwas tut, vergehen ein paar Wochen. Für ein Kilo Körperfett hat der Besitzer immerhin rund 7000 Kilokalorien verspeist. Eine Stunde Waldlauf kostet einen 75 Kilogramm schweren Menschen jedoch nur rund 500 Kalorien. Glücklicherweise hält sich die Fettverbrennung nicht an mathematische Formeln – und niemand muss erst 14 Stunden laufen, um ein Kilo Fett zu verlieren. Denn nach einem 70minütigen Dauerlauf funktioniert die Fettverbrennung noch 15 Stunden lang, wie norwegische Forscher herausgefunden haben.

Zu jedem guten Ausdauer-Sportgramm gehören unbedingt Pausen. Genauso wichtig wie das Laufen, Walken oder Radfahren sind die Ruhezeiten zwischen den Trainingseinheiten. "Wer glaubt, je mehr er trainiert, umso eher stellt sich der Erfolg ein, irrt gewaltig", warnt Dresel. Gerade für Anfänger gilt: Nach dem Waldlauf oder der Radtour sind die Energiereserven verbraucht. Um die Kohlenhydratspeicher wieder aufzufüllen, Muskelfasern zu erneuern und Enzyme zu produzieren, benötigt der Körper Ruhe. Untrainierte brauchen bis zu drei Tagen, um sich zu erholen.

Dann allerdings sind die Energievorräte nicht nur wieder aufgefüllt, sondern sogar noch etwas voller als vorher. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, den nächsten Trainingsreiz zu setzen. Wer nun seine Sportschuhe schnürt und los läuft, dem fällt das Durchhalten schon etwas leichter als beim letzten Mal.

Um das Sportpensum mit der Zeit zu steigern, empfiehlt der DAK-Sportexperte, zunächst häufiger zu trainieren, beispielsweise dreimal statt zweimal pro Woche. Danach ist die Sportdauer an der Reihe: also 40 statt 30 Minuten laufen. Erst zum Schluss sollten Sportler intensiver trainieren, rät Dresel.

Quelle
http://www.sportlive.at


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