Warmes Bier kann die Beschwerden lindern


Schmuddelwetter, Schnupfenzeit: Jetzt schnieft und hustet es wieder überall. Wen es erwischt hat, der greift gerne zu Hausmitteln wie warmem Bier oder heisser Milch mit Honig. Warme Getränke lindern in jedem Fall die Beschwerden, ein Ersatz für Medizin sind sie allerdings nicht. Immerhin, Bier macht müde und sei "ein gutes Mittel um Schlaf und Genesung zu fördern", schreibt die AOK in ihrem Magazin "Vigo" - zumindest solange keine Medikamente eingenommen werden. Zudem enthält es antibakterielle Wirkstoffe. Andere Mittel wie Vitamin C-Präparate oder Echinacea sind dagegen völlig wirkungslos. Mit Beginn der Erkältungssaison kursieren noch weitere weit verbreiteten Irrtümer über Husten, Schnupfen und Grippe. Wir zeigen Ihnen, was wirklich gegen Erkältungen hilft und welche landläufigen Meinungen ins Reich der Mythen gehören.

Darf ich meinen Partner küssen?

Die Viren lauern überall. An Haltegriffen in Bus oder Strassenbahn, auf Türgriffen oder der Hand ihres Gesprächspartners. Regelmässiges Händewaschen hilft schon weiter. Doch wo viele Menschen sind, gibt es auch viele Viren. Ein Schutz ist fast unmöglich. Wer sich nicht anstecken möchte, muss zum Einsiedler werden. Sich vom verschnupften Partner fernzuhalten, ist allerdings Unsinn. Der US-Schnupfenforscher Eliot Dick fand heraus, dass eine Übertragung von Erkältungsviren durch das Küssen äussert selten vorkommt. Der Schnupfenexperte vermutet, dass die Viren durch den Speichel in den Magen transportiert und dort durch die Säure abgebaut werden. Dafür stärkt das Küssen das Immunsystem. Auch ein Treffen mit Freunden bringt mehr Vor- als Nachteile. Wer Spass am Leben hat, stärkt die körperliche Abwehr und ist bestens gegen Erkältungen gefeit.

Kann ich gegen Erkältungen vorbeugen?

Nicht die kalte Luft draussen, sondern die Heizungsluft drinnen zählt zu den grössten Erkältungsfallen. Die Schleimhäute trocknen aus und können die Viren nicht mehr richtig abwehren. Drehen Sie daher die Heizung, vor allem nachts, nicht zu hoch. 18 Grad reichen völlig aus. Viel frische Luft und ausreichend Flüssigkeit halten die Schleimhäute intakt. Eine gesunde Ernährung mit viel Frischkost stärkt das Immunsystem. Vorsicht vor Diäten: Wer jetzt abnimmt schwächt sein Immunsystem und wird für Viren anfälliger. Neben regelmässigen Saunagängen ist Ausdauersport wie Laufen, Radeln oder auch schnelles Gehen an der frischen Luft besonders empfehlenswert. Extrembelastungen allerdings schwächen das Immunsystem und sind tabu, wenn sich ein Infekt schon ankündigt. Meiden Sie ausserdem Stress, Partynächte, Alkohol und besonders das Rauchen. Es ist der ideale Komplize von Erkältungsviren.

Schützen Vitamin C und Echinacea vor Erkältungen?

Um dem unangenehmen Geschniefe zu entkommen, greifen viele Menschen zu Vitamin C oder Echinacea-Präparaten. Lange Zeit galten beide Mittel als gute Vorbeugung gegen die Erkältung. Doch neue Studien belegen, dass weder Vitamin C noch Echinacea die Virenerkrankung verhindern können. Dagegen haben sich regelmässige Nasenspülungen mit Salzwasser zur Vorbeugung bewährt. Fertige Mischungen gibt es in der Apotheke oder können selbst hergestellt werden (ein Teelöffel Salz auf einen Liter Wasser).

Wie unterscheide ich eine Erkältung von einer Grippe?

"Mich hat die Grippe erwischt", sagt so mancher, wenn der Hals kratzt und der Kopf brummt. Ohne Frage ist eine Erkältung unangenehm. Allerdings darf sie nicht mit der echten Virusgrippe (Influenza) verwechselt werden. Die gefährliche Krankheit geht immer mit hohem Fieber und Kopf- und Gliederschmerzen einher und dauert manchmal Wochen. In Deutschland sterben in jedem Winter mehrere tausend Menschen an der Grippe. Meist sind es alte oder immunschwache Menschen. Den besten Schutz vor der Influenza bietet eine rechtzeitige Grippeimpfung. Im Oktober und November ist die beste Zeit dafür - allerdings dürfen Sie bei der Impfung nicht erkältet sein.

 


Quelle
http://onleben.t-online.de


< zurück


[Seite Drucken]