Entscheidungen fielen erst im letzten Aufstieg


Thomas Engeli und Denise Zimmermann sorgten für die sportlichen Höhepunkte beim Transviamala-Lauf von Thusis nach Donat. Grund zur Freude auch bei den Organisatoren: Mit fast 1200 Teilnehmern gab es einen neuen Rekord.

Von Stephan Kaufmann

Neben Vorjahressieger Jan Kamm (Madulain) galt Thomas Engeli (Thusis) vor der vierten Austragung des Erlebnislaufes über 19 Kilometer von Thusis durch die Viamala-Schlucht nach Donat als aussichtsreichster Kandidat auf den Sieg. Doch von der Favoritenrolle wollte der Lokalmatador am Sonntag vor dem Start nichts wissen. Und der Rennverlauf schien seine Skepsis zu rechtfertigen. Bei Kilometer 7,5 erschien Kamm solo an der Spitze, und je länger das Rennen dauerte, umso mehr wuchs die Wahrscheinlichkeit seiner erfolgreichen Verteidigung des Vorjahrestriumphs.

Entscheidung kurz vor Ziel

Doch Engeli wollte sich nicht geschlagen geben und schaffte kurz vor dem Ziel den Anschluss. Im letzten steilen Aufstieg zog er gar an Kamm vorbei. Als Solosieger lief Engeli zu seinem insgesamt achten Schamser-Sieg im Ziel in Donat ein. Ein Erfolg, der ihm einen versöhnlichen Abschluss einer etwas verkorksten Saison bescherte, wie er im Ziel erfreut feststellen konnte. «Nach mehreren Verletzungen ist das ein Topresultat, welches mich enorm freut.» Kamm sicherte sich den zweiten Rang und war darüber alles andere als enttäuscht: «Engelis Sieg ist verdient. Ich konnte ihn förmlich riechen, wie er auf den letzten Kilometern immer näher kam. Als er vorbeizog, war ich chancenlos, ihm zu folgen.»

Überglücklich und überrascht

Auch im Frauenrennen fiel die Entscheidung um den Sieg im Schlussaufstieg; Rosmarie Büchi aus Hofstetten (Zürich) war zuvor ein einsames Rennen an der Spitze gelaufen. Letztlich blieb ihr der zweite Platz, während sich die Melserin Denise Zimmermann nach 2001 und 2002 zum dritten Mal in die Schamser-Siegerlisten eintragen liess. Ähnlich wie Männergewinner Engeli gelang es auch Zimmermann, zum Schluss des Rennens entscheidende Reserven zu mobilisieren. Auch sie zeigte sich nach ihrem Triumphlauf überglücklich, aber auch überrascht vom Erfolg: «Ich startete mit der Absicht, ein gutes Rennen zu laufen – ohne auch nur im Traum an einen Sieg zu denken.» Als sie die Führende kurz vor dem Ziel einholte, hatte sie beinahe ein schlechtes Gewissen. «Ich war vorher im Gegensatz zu Büchi schlicht nicht im Stande, Führungsarbeit zu leisten. Da ist es fast etwas gemein, wenn ich am Schluss noch komme und ihr den Sieg wegschnappe.»
Beim traditionsreichen Schamserlauf über zwölf Kilometer – er wurde bereits zum 26. Mal ausgetragen – entpuppten sich Simone Zwinggi (Eglisau) und Simon Bühler (Felsberg) als die Schnellsten im Feld.

Zufriedene Organisatoren

Strahlende Gesichter waren nicht nur auf dem Siegerpodest auszumachen. Auch für OK-Präsident Steafan Michael gab es Grund zur Freude – nicht nur wegen des neuen Teilnehmerrekords von fast 1200 Läufern und Walkerinnen. «Unser Ziel ist es stets, dass sich alle – egal ob Aktive, Helfende, Sponsoren oder Zuschauerinnen und Zuschauer – sich vom positiven Spirit der Veranstaltung anstecken lassen. Ich glaube, das ist uns gelungen, und das macht wirklich Freude.»

Transviamala (Thusis-Donat, 19 Kilometer)

Männer: 1. Thomas Engeli (Thusis) 1:23:11; 2. Jan Kamm (Madulain) 1:23:31; 3. Alex Grimm (Sevelen) 1:24:29, 4. Roland Langenegger (Appenzell) 1:24:50; 5. Philipp Hugentobler (Zillis) 1:26:20, 6. Stefan Signer (Eggerstanden) 1:28:51; 7. Richard Schmid (Paspels) 1:29:14; 8. Paul Senn (Schwanden) 1:30:05; 9. Dominique Delavy (Brüttisellen) 1:31:03; 10. Kurt Bächler (Domat/Ems) 1:31:32.
Frauen: 1. Denise Zimmermann (Mels) 1:40:40; 2. Rosmarie Büchi (Hofstetten) 1:41:14; 3. Helena Küng (Glarus) 1:41:43; 4. Doris Kropf (Rabius) 1:43:47; 5. Dorothea Gredig (Jenins) 1:43:59; 6. Gabi Pfiffner (Plons) 1:45:32; 7. Monika Kamm-Zimonyi (Madulain) 1:46:16; 8. Verena Iseli (Kilchberg) 1:49:59; 9. Heidi Gähler (Lutzenberg) 1:51:33; 10. Michaela Rehak-Beck (Triesen) 1:53:52.

Schamserlauf (Donat-Donat, zwölf Kilometer)

Männer: 1. Simon Bühler (Felsberg) 43:30; 2. Marcel Tschopp (Chur) 43:44; 3. Jann Tscharner (Feldis) 45:36; 4. Silvio Baselgia (Parpan) 45:45; 5. Andreas Dietsche (Sevelen) 46:06.
Frauen: 1. Simone Zwinggi (Eglisau) 53:38; 2. Melanie Schöb (Gams) 57:55; 3. Helena Erni (Überstorf) 58:39; 4. Sabin Schlatter (Chur) 59:05; 5. Sonja Sonderer (Trin-Mulin) 59:58.

Fotos der Schlappis 

Rangliste


Quelle
http://www.suedostschweiz.ch


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