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Verblöden Alleinläufer?


Ein Mythos ist ein sich hartnäckig haltender, aber häufig falscher Glaubenssatz. Zu Mythen und Fakten rund um den Laufsport sprach am diesjährigen Grand-Prix-Symposium Prof. Burkhard Weisser von der Christian-Albrechts-Universität Kiel.

Mythos sei zum Beispiel, dass man bei längeren Läufen viel trinken müsse, möglichst bevor der Durst einsetze. Wahr ist demgegenüber laut professoraler Meinung, dass durch ÜBERMÄSSIGES Trinken grössere Schäden entstehen als durch Austrocknung. Bei Belastungen unter 60 bis 90 Minuten und Temperaturen unter 25 Grad Celsius (bei uns also fast toujours) sei keine Flüssigkeitsaufnahme nötig.

Ein Mythos ist laut Sportmediziner Weisser auch, dass die Marathonvorbereitung im Wesentlichen aus langen Läufen bei niedriger Intensität zu bestehen habe. Für Professor Weisser gehören höhere Intensitäten auch zum Ausdauertraining (finde ich auch). Man beachte aber die Regeneration sowie Anzeichen der Überbelastung, warnte er. Nicht die Quantität, sondern die Qualität des Trainings sei entscheidend! Er empfiehlt Vielseitigkeit: Mindestens einmal pro Woche sollte man eine andere Sportart betreiben; wenn sich da bei vielen Läufern nicht das schlechte Gewissen meldet!

Von wegen Mythos: Laut einer von der amerikanischen Neurobiologin Dr. Elizabeth Gould durchgeführten Studie ist es äusserst ratsam, in der Gemeinschaft zu laufen, statt allein. Wer immer allein laufe, riskiere negative Effekte aufs Gehirn, hat die Frau Doktor herausbekommen. Interessant, interessant. Wenn das keine Hiobsbotschaft für die Heerscharen von Alleinläufern ist! Doch es gibt auch noch eine gute Nachricht: Die Studie wurde mit Ratten durchgeführt, nicht mit Menschen. Frau Dr. Gould plagte die armen Nagetierchen zwölf Tage lang auf dem Laufrad.

Quelle
http://www.espace.ch


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